Dorfleben in der Vergangenheit

Feuerwehrhaus im Bau

Landleben früher

Carinerland Geschichte

Die Geschichte der Gemeinde Carinerland und der Ortsteile

Alt Karin

Wurde 1233 erstmals als "Curin" urkundlich erwähnt. Die alte Gutsanlage mit dem Park sowie die Kirche im Dorfkern zeugen von der Bedeutung Alt Karins als früher Herrensitz und Kirchenlehen. Insbesondere die Familie des letzten Gutsbesitzers Graf von Bernstorf hat das Dorf und seine Umgebung durch Aufforstungen im großen Stil, die Anlage des Alt Kariner Sees und der Kastanienallee maßgeblich mitgeprägt.

Neu Karin

Ist ein, in der Struktur weitgehend erhaltenes Bauern- und Handwerkerdorf. 1466 wird Neukarin erstmalig erwähnt als Dorf im Besitz derer von Oertzen.

Besonderheiten:

Noch bis in die 1980er Jahres gab es hier 3 Querdielenhäuser, wovon eines noch gut erhalten ist. 1 Niederdeutsches Hallenhaus hat sogar noch den 30 jährigen Krieg miterlebt und zählt heute zu den, im Kern ältesten erhaltenen Hallenhäusern Mecklenburgs.

Neukarin hat bis heute noch die, für viele Bauerndörfer typische "Pfannenform".

De Buern wahnen um de Pann und de Bäudner und Hüüsleis up´n stäl.

Die Blütezeit von Neukarin muss wohl am Ende des 19. Jahrhunderts gewesen sein. So verzeichnete der mecklenburgische Staatskalender 1884.

  • 184 Einwohner
  • 5 Bauernstetten (Ebpächtler)
  • 7 Büdner (Kleinbauern) -
  • 15 Häusler (Hofgänger und Handwerker)
  • 1 Schmiede
  • 1 Landhandel
  • 1 Feldbrandziegelei
  • 1 Gastwirtschaft

Heute arbeitet hier von rund 90 Einwohnern, nur noch ein Bürger hauptberuflich in der Landwirtschaft, ein weiterer auf kommunalen Flächen und Ortslagen. Die Tradition des Handwerkerdorfes hat sich allerdings bis heute erhalten. So gibt es hier Bildhauer, Kunstmaler, Maurer, Dachdecker und Montageunternehmen. Die "zentrale Lage" zwischen den Arbeitgebern der Hansestädte Wismar (25 km) und Rostock (35 km) einerseits, und der Autobahn A 20 und der Ostseeküste andererseits machen unser Dorf als Wohn- und Lebensraum sehr attraktiv.

Danneborth

Wurde 1459 erstmals urkundlich erwähnt. Interessant ist die in Teilen erhaltene Gutsanlage mit dem barocken, klassizistisch überbauten Herrenhaus und dem großen, doppelschalig errichteten Stallgebäude. Die ursprünglich vorhandene Remise am Westgiebel ist ein Opfer der Zeit geworden. Der Gutspark beherbergt alte Hochstamm-Obstbäume und einen Teich mit künstlich angelegter Insel. Um die höchste Erhebung bei Danneborth, dem Damsberg, ranken sich Mythen und Sagen. So soll dort ein geisterhaft Leichenzug umgehen, der ahnungslose Wanderer verschluckt. Nur wer regungslos verharrt, bleibt von dem Spuk verschont. Auch von einem kopflosen wilden Reiter ist die Rede...

Bolland

Inhalt

Kamin

Wurde 1219 erstmals urkundlich erwähnt. Reichlich vorhandene Fundstücke aus der Jungsteinzeit, der römischen Kaiser-, der Bronze- und der frühdeutschen Zeit weisen die Region um Kamin als bevorzugtes Siedlungsgebiet aus.

Der am Rand des Dorfkerns liegende Teich besitzt eine flache Insel, die als Turmhügel gedeutet wird.

Moitin

Wurde 1171 erstmals urkundlich erwähnt. Die uralte Linde mit ihrem mächtigen Stammumfang von 7,50 Metern zählt mit ihren über 800 Jahren zu den ältesten Bäumen in Mecklenburg-Vorpommern. Vor Jahrhunderten befand sich an dieser Stelle der Anger des Bauerndorfes “Meutien” und die Linde war der allabendliche Treffpunkt der Dorfeinwohner. Die landläufige Bezeichnung des Baumes als “Hochzeits- und Gerichtslinde” weist auf weitere Bräuche der Landbevölkerung hin.

Heute leben in Moitin ca. 120 Einwohner.

Klein Mulsow

Ehemals Wendisch Mulsow, erfolgte 1838 die Umbenennung in Klein Mulsow. Archäologische Einzelfundstücke und Hügelgräber belegen die frühe Besiedlung der geologisch reizvollen, durch die Eiszeit geprägten Region.

Klein Mulsow ist Ausgangspunkt zu einem der wertvollsten und schönsten Naturschutzgebiete Mecklenburg-Vorpommerns, dem “Entenmoor”. Es handelt sich um ein ehemals landwirtschaftlich genutztes Kesselmoor, das durch den Zerfall der Tierarten ist.

Heute leben in Klein Mulsow ca. 20 Einwohner.

Krempin

Wurde 1217 erstmals urkundlich erwähnt. Ende des 18. Jahrhunderts brannte Krempin bis auf die Grundmauern nieder. Nur ein Gehöft, das sogenannte Storchennest, blieb von dem Großfeuer verschont. Um eine nochmalige Verwüstung solchen Ausmaßes zu vermeiden, bauten die Bauern ihre Gehöfte viel weitläufiger auseinander. Nur die Häusler bekamen ihren Platz wieder dicht gedrängt im Zentrum des Dorfes.

Heute leben in Krempin ca. 230 Einwohner.

Ravensberg

Wurde 1338 erstmals urkundlich erwähnt. Die Spuren der Zeitepochen sind in keinem anderen Ort der Gemeinde Carinerland so deutlich sichtbar wie in Ravensberg. Der Burgwall derer von Örtzen zu Ravensberg aus dem 14., die Stallanlagen und das Gutshaus aus dem 19. Jahrhundert stehen neben den Anlagen eines ehemaligen Landmaschinenherstellers aus der DDR-Zeit und schmucken Einfamilienhäusern von heute.

Heute leben in Ravensberg ca. 270 Einwohner.

Zarfzow

Wurde 1377 erstmals urkundlich erwähnt. Der mecklenburgische Staatskalender verzeichnete 1880 einen Pachthof mit 432 ha und eine Schule. Dominant im Ort ist das als Herberge ausgebaute Herrenhaus.

In Zarfzow leben heute ca. 16 Einwohner.

Naturschutzgebiet “Entenmoor”

Als eiszeitliche Hinterlassenschaft war das Gebiet des heutigen Entenmoors durchsetzt mit abflußlosen Senken. In diesen haben sich im Laufe der Zeit tiefgründige Moorschichten gebildet, die eine Mächtigkeit bis zu 6 Metern aufweisen. Bereits im 18. Jh. wurde das Moor über Gräben an das Einzugsgebiet des Hellbachs angeschlossen. Mit einem Entwässerungsprojekt wurde 1963 versucht, dem Druckwassereinfluß entgegenzuwirken. Das Gelände vernässte jedoch und auf den z.T. aufgeschwämmten Torfinseln siedelten sich zahlreiche Wasservögel an. Auf Initiative der ansässigen Jagdgesellschaft wurde ein Stau eingebaut, um einen bestimmten Wasserstand im Gelände zu halten. Die Region wurde zum Naturschutzgebiet erklärt und bietet heute u.a. zahlreichen Wasservogelarten Brut- und Aufenthaltsmöglichkeit.